Automatik verdrängt den Handschalter

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Automatik verdrängt den Handschalter

13. April 2021 agvs-upsa.ch – Bis vor wenigen Jahren haben bei Autos in der Schweiz die manuellen Getriebe dominiert, also jene mit Kupplung und Handschaltung. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das zeigen die Daten von AutoScout24: Im vergangenen Jahr wurde in der Schweiz noch jeder fünfte Neuwagen mit Kupplungspedal ausgeliefert. 2016, also nur fünf Jahre zuvor, waren es noch doppelt so viele. Dieser Wandel ist jedoch kein Zufall, sondern vielmehr eine logische Konsequenz auf dem Weg zu immer effizienteren Fahrzeugen.

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Quelle: AutoScout24

pd. Wer richtig Auto fährt, steuert ein handgeschaltetes Auto um die Kurven. Das war lange Jahre die vorherrschende Meinung. Wer etwas auf sich hielt, zog den Schaltknüppel dem Automaten vor. Oft war es aber einfach auch schlicht Sparsamkeit: «Automatische Getriebe sind etwas teurer als die manuellen Getriebe», erklärt Maurice Acker, National Sales Director von AutoScout24, «und lange Zeit waren sie auch nicht gerade sparsam». Doch gerade letzteres stimme heute nicht mehr: «Die modernen Getriebe sind so programmiert, dass sie stets den optimalen sprich effizientesten Gang eingelegt haben und dadurch den Verbrauch und die Emissionen optimieren.» Sie haben bis zu neun Gänge und sind elektronisch mit zahlreichen Fahrassistenten gekoppelt. Diese sind nur in Fahrzeugen mit automatischen oder automatisierten Getrieben verfügbar. 

Zwei Gründe haben zu diesem Wandel geführt: Auf der einen Seite das immer stärker werdende Sicherheitsdenken mit Spurassistenten, dem teilautonomen Fahren oder automatischen Auffahrschutz. Auf der anderen Seite markante Verbesserungen bei der Treibstoffeffizienz. Diese Gründe haben dazu geführt, dass Kupplung und Schaltknauf immer weniger angeboten werden. Sie dürften mittelfristig zur Randerscheinung verkommen. «Die heutigen automatisierten Schaltgetriebe sind intelligent und lernen laufend dazu. So passen sie sich und den Verbrauch an die Fahrweise des Lenkers oder  der Lenkerin an und mit jedem gefahrenen Kilometer kommen Erfahrungswerte dazu. Der Fahrkomfort steigt, der Verbrauch sinkt», erklärt AutoScout24-Experte Maurice Acker.  

Heute gibt es eine Vielzahl automatischer oder automatisierter Getriebe. Jeder Hersteller entwickelt Varianten und Namen. Im Grossen und Ganzen lassen sie sich aber in drei Kategorien einteilen: Am häufigsten werden in der Schweiz die automatisierten Schaltgetriebe (auch Doppelkupplungsgetriebe) angeboten. Gefolgt vom sequentiellen Automatik-Getrieben, wo man auch oft übers Lenkrad Gang für Gang hoch oder runterschalten kann, wenn man denn möchte. Und dann gibt es noch das stufenlose Automatikgetriebe, welches dem Motor stufenlos die bestmögliche Übersetzung im Getriebe anbieten kann. 

Bei den Occasionen sieht es etwas anders aus. Hier sind Kupplung und Schaltknauf doppelt so häufig im Angebot. Erwartungsgemäss stellen bei den Oldtimern die manuellen Getriebe die überwiegende Mehrheit: Hier sind sieben von zehn Fahrzeugen auch bis dato nur mit Handarbeit fortzubewegen. Wer also auch heute lieber eigenhändig entscheidet, in welchem Gang er oder sie über die Strasse gleiten möchte, schaut auf www.autoscout24.ch bei den Gebrauchten oder bei den Oldtimern. Da ist die Auswahl gross. 

Die Angaben resultieren aus den Daten von AutoScout24.ch. Berücksichtigt wurden die Angebote bei den Neuwagen in Bezug auf die Getriebeart. Untersucht wurde der Zeitraum zwischen dem 01.01.2016 - 31.12.2020. Der Rückgang im 2020 ist auf einen signifikanten Rückgang der verfügbaren Neuwagen zurückzuführen. Produktionsstopps aufgrund der Corona-Pandemie und unterbrochene Lieferketten haben zu einer kleineren Produktionsmenge geführt. Auswirkungen davon sind auch im Jahr 2021 noch spürbar.
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