«Für Leistung, Wahrnehmung und Image verantwortlich»

ESA-Präsident Markus Hutter

«Für Leistung, Wahrnehmung und Image verantwortlich»

18. Mai 2022 agvs-upsa.ch – Markus Hutter präsidierte in den vergangenen sechs Jahren die Einkaufsgenossenschaft des Schweizerischen ­Auto- und Motorfahrzeuggewerbes. Jetzt tritt er altershalber zurück. Sein Präsidium fiel in eine herausforderungsreiche Zeit – aus der die ESA sogar noch gestärkt hervorging. Wie war das möglich? 

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Nach sechs Jahren als Präsident der ESA tritt Markus Hutter (Mitte.) zurück. Foto: ESA

kro. Markus Hutter, zwischen Ihrer Wahl zum ESA-Präsidenten und Ihrem gemäss Statuten altersbedingten Rücktritt im Jahr 2022 hat die ESA trotz Pandemie ihre Erfolgsgeschichte weitergeschrieben. Wie gross ist der Einfluss des Präsidenten auf die ­Geschäftspolitik und den Geschäftsgang der Einkaufsgenossenschaft?
Markus Hutter, ESA-Präsident: Als Präsident und Kopf einer Organisation ist man für Leistung, Wahrnehmung und Image des Unternehmens verantwortlich. Das heisst einerseits, für eine zweckmässige und zielgerichtete Führung zu sorgen, und andererseits Kunden und Mitarbeitende zu motivieren, mit ihrem Einsatz und ihrer Treue die ESA zum Erfolg zu bringen. Der Einfluss des Präsidenten auf die Geschäftspolitik und den Geschäftsgang der ESA ist sicher gross, aber gleichzeitig beschränkt, weil der Erfolg nicht allein vom Präsidenten, sondern vielmehr vom Zusammenspiel der Teams und der verschiedenen Player abhängt.

Wie stark prägt der Präsident die Kultur der ESA – und mit welchen Attributen würden Sie Ihren Einfluss versehen?
Die Kultur der 91-jährigen ESA ist gefestigt und mit über 7000 Mitinhabern breit abgestützt, unabhängig davon, wer gerade als Präsident an der Spitze steht. Der Präsident kann persönlich dafür sorgen, dass weder Inkompetenz noch Übermut herrscht. Er muss deshalb bodenständig sein, das Unternehmen gut kennen und eine klare, vorausschauende Sicht des Marktes sowie dessen Umfeld haben, um zu erkennen, welche Risiken man eingehen kann und welche nicht.

In Ihrer ersten Ansprache als ESA-Präsident an der GV vom 18. Mai 2017 bezeichneten Sie das vorangegangene Jahr als «wenig spektakuläres Jahr». Wären Sie rückblickend froh, Sie hätten die vergangenen zwei Jahre ebenfalls «unspektakulär» nennen können?
Vom guten Geschäftsergebnis her gesehen: Nein, weil die ESA gestärkt aus der Pandemie hervorgeht. Von den Risiken her gesehen: Ja, weil Krisen zu grosser Unsicherheit und kurzfristigerer Führung zwingen. In diesem Sinn sucht die ESA nicht das Spektakel, sondern klare, berechenbare Verhältnisse, selbst wenn das etwas langweilig scheint.

Wie haben Sie als Präsident der ESA die Pandemie-Jahre 2020, 2021 und 2022 erlebt?
Die Corona-Pandemie hat die ESA gut gemeistert, indem auf allen Ebenen die Zusammenarbeit intensiviert wurde, die Geschäftsleitung ihre Führung auf die einzelnen, völlig unterschiedlich betroffenen Geschäftsstellen angepasst hat, sowie mit dem Verwaltungsrat Lösungen getroffen hat, welche einerseits unsere Kunden und Mitarbeitenden geschützt und andererseits auch die betriebliche Fortführungsfähigkeit zu jeder Zeit gewährleistet hat. Die ESA hat sich dadurch nicht nur aus eigener Kraft erholt, sondern ist während der Pandemie sogar noch gewachsen und stärker geworden.

Wie war das möglich?
Der Erfolg der ESA ist zunächst auf ihr breites Sortiment an Produkten und Dienstleistungen, eine gute Positionierung von Preis/ Leistung sowie auf eine zweckmässige Verfügbarkeit in einem intakten Markt mit anhaltend hoher Nachfrage zurückzuführen. Der permanente Ausbau unserer Logistik und zusätzliche Digitalisierungsschritte haben zu einer noch besseren Dienstleistungsqualität geführt. Vor allem aber ist der Erfolg der ESA der hohen Treue und Verbundenheit der Mitinhaber und Kunden sowie dem Engagement, der Identifikation und der Professionalität der Mitarbeitenden und Kader auf allen Stufen zu verdanken.
 
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