Der Weg zum klimaneutralen Strassenverkehr

Empa-Studie skizziert Energiewende

Der Weg zum klimaneutralen Strassenverkehr

8. April 2022 agvs-upsa.ch – Der Strassenverkehr ist heute für gut 30 Prozent der CO2-Emissionen hierzulande verantwortlich. Diese in der Realität zu senken, ist komplex und nicht so einfach, wie die Politik glaubt.

empa-artikel_1.jpgWie schneiden CNG-Fahrzeuge im Vergleich zu Brennstoffzellenfahrzeugen und batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen bei der CO2-Reduktion ab? Bild: Empa

pd/jas. Würden 60 Prozent der mit konventionellen Benzin- und Dieselmotoren angetriebenen Personenwagen in der Schweiz bis 2050 auf strombasierte Fahrzeuge umgestellt, also Batteriefahrzeuge, wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge und auch mit synthetischen Treibstoffen betriebene Fahrzeuge, könnten deren Treibhausgas-Emissionen von heute rund sechs Millionen Tonnen um jährlich zwei bis 4,5 Millionen Tonnen reduziert werden. Dabei sind jedoch die Rahmenbedingungen absolut entscheidend.

Ausgehend von einem Neuwagen-Transformationsmodell, das primär auf der CO2-Gesetzgebung für Fahrzeugneuzulassung basiert, hat eine umfassende Studie von Forscher der Empa, des Paul Scherrer Instituts (PSI), der ETH Zürich und der EPF in Lausanne jetzt die Auswirkung auf den Gesamtfahrzeugbestand ermittelt. Während für die Neuwagenflotte angenommen wurde, dass Benzin- und Diesel-betriebene Personenwagen bis 2040 zu 60 Prozent durch strombasierte Fahrzeuge ersetzt sein werden, wirkt sich dies in der Gesamtflotte erst allmählich aus: Erst 2050 würden dann 60 Prozent der Personenwagen auf strombasierter Mobilität basieren, aber weitere 40 Prozent noch auf Benzin und Diesel.

empa-artikel_2.jpgDie zwölf Szenarien der möglichen CO2-Reduktion. Grafik: Empa

Die Forscher rechneten zwölf verschiedene Szenarien durch. Die Resultate zeigen, dass für acht der zwölf Szenarien die Unterschiede für die CO2-Reduktion zwischen Batteriefahrzeugen, wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen und mit synthetischen Treibstoffen betriebenen Fahrzeugen klein sind. Grund dafür ist, dass sich in diesen Fällen Effizienz und Flexibilität der Systeme gegenseitig aufwiegen. Insgesamt heisst das, dass die tatsächliche CO2-Reduktion beim Umstieg auf eine strombasierte Mobilität massgeblich von den Rahmenbedingungen wie Photovoltaik-Zubau, Nutzbarmachung von Stromüberschüssen und der Möglichkeit zum Import von erneuerbarem Strom abhängt. Die ganzen Elektromobile auf der Strasse sind also nur die halbe Miete.

Zusätzlich zu den energetischen Berechnungen haben die Forschenden deshalb auch die Auswirkungen des Ladens von Elektrofahrzeugen auf das lokale Stromnetz untersucht. Denn ein einziges Elektrofahrzeug, das die ganze Nacht über an der Steckdose geladen wird, entspricht ungefähr vier Elektroherden, die sechs Stunden lang bei Vollleistung betrieben werden. Wichtig sind daher intelligente Ladesysteme, die die Ladeleistung der Fahrzeuge an die aktuell verfügbaren Netzkapazitäten anpasst. Denn nur so kann verhindert werden, dass die Stromnetze überlastet werden und es im Extremfall zu Ausfällen kommt.

 
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