Wie begeistert darf die Bundesrätin über ihr Elektrofahrzeug sein?

Wie begeistert darf die Bundesrätin über ihr Elektrofahrzeug sein?

30. Dezember 2014 agvs-upsa.ch - Verkehrs- und Umweltministerin Doris Leuthard ist begeistert von ihrem neuen Dienstfahrzeug, einem Tesla S 85. Doch eine neue Studie aus Amerika hat das Potenzial, ihre Freude zu trüben: In der Gesamtbilanz können Elektroautos den Menschen mehr schaden als nutzen.

Ihr Chauffeur, sagt sie, habe Luftsprünge gemacht und sie selber strahlt auf dem Foto nach der Fahrzeugübergabe, als ob sie im Lotto gewonnen hätte: Der Grund dafür hat vier Räder, ist exklusiv und trägt den Namen Tesla S 85. Es ist das neue Dienstfahrzeug der Bundesrätin und einer von inzwischen über 700 Teslas in der Schweiz.

Dass die oberste Verantwortliche für die Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik in der Schweiz nicht mit einem Hummer unterwegs sein kann, leuchtet ein, selbst wenn er wahrscheinlich noch etwas sicherer wäre als der Tesla. Aber wer langfristig die Energiewende propagiert, muss mit gutem Beispiel vorangehen.

Auf den ersten Blick macht das alles Sinn: Der durchschnittliche Verbrauchswert eines Tesla Model S liegt irgendwo zwischen 17 und 23 KWh, was umgerechnet im Schnitt 2,2 Litern Benzin entspricht. Ein sehr tiefer Verbrauch für ein 2,1 Tonnen schweres Gefährt, das in nur 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h schiesst.

Die herzergreifende Geschichte hat leider zwei kleine Haken: Die Schweiz – und damit auch Bundesrätin Leuthards Tesla – deckt ihren Verbrauch nach wie vor zu über einem Drittel mit Atomstrom. Und zweitens: Eine soeben erschienene Studie in Amerika belegt, dass Elektroautos in der Ökobilanz nur dann gut abschneiden, wenn der verwendete Strom aus regenerativen Quellen stammt. Dieser Anteil macht in der Schweiz aktuell gerade 0,3% aus.

Die neue Studie zur Umweltverträglichkeit von Elektro-Autos finden Sie hier.
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