Reparieren statt ersetzen

«Green Car Repair»-Label

Reparieren statt ersetzen

8. November 2023, agvs-upsa.ch – Nachhaltigkeit gewinnt in allen Sektoren an Bedeutung, nicht nur beim Antrieb der Fahrzeuge, sondern auch bei den Reparaturarbeiten und im Carrosserie-Bereich. Das erläutert Sascha Feller am Forum der Carrosserie-CH. Jürg A. Stettler

carrosserie_artikel_2.jpgFotos: AGVS-Medien

Für mehr Nachhaltigkeit macht sich Sascha Feller von der Carrosserie Feller AG in Thun bereits seit 2019 stark und zwar dadurch, dass man Teile nicht einfach ersetzt, sondern wieder vermehrt repariert. So ist man nachhaltiger und auch kostengünstiger unterwegs. Zusammen mit der Versicherung Axa und dem Verband Carrosserie Suisse treibt er das Projekt unter dem Label «Green Car Repair» nun seit zwei Jahren professionell voran.

«Ein solches Label wird nur attraktiv und bekannt, wenn nicht nur ein paar, sondern hunderte Betriebe mitmachen», erläutert Sascha Feller. Aktuell sind zwölf Carrosserie-Spezialisten seit Anfang an dabei, doch bald werden auch die 215 Repanet-Suisse-Partner, für die das «Green Car Repair»-Label Pflicht ist, dazustossen. Dies wird der Idee von «reparieren statt ersetzen» weiteren Auftrieb verleihen. Denn gemäss einer Studie der Empa und der Axa verursacht etwa die Herstellung einer neuen Stossstange satte 14 kg CO2, bei einer fachgerechten Reparatur fallen lediglich 200 g CO2 an. Das ist besser für die Umwelt, lohnt sich aber auch von den Kosten her.

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Mitmachen kann eigentlich jeder Betrieb in der Schweiz. In einer ersten Phase findet dazu ein Self-Assessment statt, bei dem Interessierte 65 Fragen zu den Themen der eigenen Werkzeuge und Fähigkeiten, dem Einsatz der Reparaturfähigkeiten, den verwendeten Lack-, Füller- und Reiniger-Materialien, der Entsorgung und der Infrastruktur beantworten müssen. «Wobei die Infrastruktur keinen Einfluss auf die Beurteilung hat, denn ein eingemieteter Zwei-Mann-Betrieb kann ja nicht einfach eine PV-Anlage aufs Dach stellen oder eine bessere Wärmedämmung installieren, das haben wir beim Label ebenfalls berücksichtigt», so Feller.

Teil des Assessments ist es auch, dass Fotos zum Betrieb einzelner Reparaturen und der Arbeitsweise hochgeladen werden, so dass der Auditor dann vor Ort weniger Aufwand betreiben muss. «Wir wollen, dass die Idee auch gelebt wird, daher überprüfen wir anhand von KPI und Reparaturquote, dass die Betriebe nicht einfach nur das Zertifikat anstreben.» Alle drei Jahre ist zudem eine Re-Zertifizierung Pflicht.
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