Erfolgreicher Abschluss des ersten französischsprachigen Lehrgangs

Fahrzeugrestauratoren-Ausbildung

Erfolgreicher Abschluss des ersten französischsprachigen Lehrgangs

3. April 2024 agvs-upsa.ch – Um dem Knowhow-Verlust vorzubeugen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, führt die ­Interessengemeinschaft Fahrzeugrestaurator (IgF) seit dem Jahr 2015 die zweieinhalbjährige Weiterbildung «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» durch. Dieses Frühjahr schloss der erste französischsprachige Lehrgang ab. Trotzdem befindet sich die IgF-Romandie noch in der Aufbauphase, und neue Mitglieder und ­Gönner sind herzlich willkommen! Ilir Pinto


Im Februar 2024 traten erstmals elf Personen aus der Romandie zur Prüfung «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» an. Foto: Ilir Pinto


Oldtimer und Youngtimer erfreuen sich in der Schweiz grosser Beliebtheit. Klassiker auf der Strasse bereiten nicht nur ihren Besitzerinnen und Besitzern Freude, sondern bringen auch Passantinnen und Passanten jeglichen Alters Freude und ein Lachen ins Gesicht. Umso wichtiger, die technischen Kulturgüter zu pflegen und zu erhalten. Es gilt zu verhindern, dass das Know-how über Veteranen verloren geht.

Bei Fahrzeugen aus den Jahren 1945 bis 1985 braucht es Fachkräfte, welche die damalige Wartungs- und Reparaturtechnik anwenden und mit der heutigen Praxis verbinden. Denn: «Wenn niemand das Kulturgut reparieren kann, dann steht es einfach in der Garage oder ist ein Ausstellungsobjekt», sagt Christian Ackermann, Präsident der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS).

Der Verband der berufstätigen Fahrzeugrestauratorinnen und -restauratoren hat gemeinsam mit dem AGVS und dem Schweizerischen Carrosserieverband (Carrosserie Suisse) im Jahr 2014 die IgF gegründet. «Für die Ausbildung junger Leute und zur Wahrung von Know-how», erklärt Ackermann.

Elf Personen zur Prüfung in der ­Romandie
Die IgF hat folglich den zweieinhalbjährigen Lehrgang Fahrzeugrestaurator:in mit den Fachrichtungen Automobiltechnik, Carrosseriespenglerei und Carrosserielackiererei entwickelt. Diese Weiterbildung ist mit einem eidg. Fachausweis nachweislich anerkannt. Mit der siebten Durchführung traten im Februar 2024 erstmals elf Personen aus der Romandie zur Prüfung an.

Gilles van Mesdag, IgFS-Vorstandsmitglied und Prüfungsexperte für die Romandie, sagt: «Obschon es einzelne Verbesserungspunkte gibt, ist der Lehrgang sehr gut verlaufen. Es gab vielmehr positive Reaktionen der Absolvierenden zu den Kursinhalten.» Der Unterricht fand in Yverdon-les-Bains, Genf und Freiburg statt.

Die IgFS sucht in der Romandie ­weitere Mitglieder
Auch unterstreicht Van Mesdag die erfolgreiche Zusammenarbeit der deutsch- mit den französischsprachigen Experten: Diese habe sehr gut funktioniert. «Es ist uns wichtig, den Lehrgang in der Romandie wieder durchführen zu können. Der nächste Start im November 2024 soll unbedingt wieder französischsprachig sein.» Die IgFS sei in der Romandie noch auf der Suche nach weiteren Lehrgangsteilnehmern, IgFS-Mitgliedern und IgFS-Gönnern.

Die IgF ist die Trägerschaft für das handwerkliche Berufsfeld des Unterhalts und der Restauration historisch erhaltenswerter Fahrzeuge. Dazu setzt sie – in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungspartnern – prüfungsvorbereitende Lehrgänge um und führt eidgenössische Berufsprüfungen durch. Zur eidgenössischen Berufsprüfung werden Personen zugelassen, welche nachweislich den entsprechenden fachtechnischen Hintergrund mit einem Grundbildungsabschluss mitbringen und zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung (nach absolvierter Grundbildung) mindestens drei Jahre Berufserfahrung haben.
 
Informationsabend ­Fahrzeugrestaurator:in ­(Fachrichtung Automobiltechnik)
Interessierte sind an den nächsten Informationsabenden herzlich willkommen:
– Donnerstag, 16. Mai 2024, 18 Uhr
– Montag, 17. Juni 2024, 18 Uhr
Ort: AGVS Ausbildungscenter ­Sektion ­Solothurn, Gerolagcenter Olten, ­Industriestrasse 78, 4600 Olten
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Absolvent Cédric Fatio: «Dieser Kurs ist eine einmalige Gelegenheit»

Cédric Fatio, warum haben Sie sich für diese Ausbildung entschieden?
Cédric Fatio: Ich hatte schon immer ein grosses Interesse an Autos, insbesondere an alten Fahrzeugen. Ich habe Maschinenbauingenieur studiert und wollte meine theoretischen Kenntnisse, die ich an der EPFL erworben habe, durch praktische Fähigkeiten ergänzen. Der Beruf Fahrzeugrestauratorin oder Fahrzeugrestaurator ist sehr vielfältig. Er erfordert natürlich mechanische, aber auch technische Fähigkeiten, Bearbeitungstechniken wie Drehen, Fräsen und Montagetechniken wie Schweissen, die Begutachtung alter Fahrzeuge und die Beratung von Kunden. Es ist auch ein Beruf, bei dem man nie auslernt, denn Oldtimer weisen eine grosse Vielfalt an technischen Lösungen auf, die von den Kenntnissen, Materialien und Technologien abhängen, die zur Zeit ihrer Entwicklung und Produktion verfügbar waren.

Wie fanden Sie die erste französischsprachige ­Umsetzung?
Ich habe es sehr geschätzt, dass die Ausbildung aus theoretischen und praktischen Kursen bestand. In den theoretischen Kursen konnten wir unsere Fähigkeiten in der Pflege und Restaurierung von Oldtimern entwickeln, die Ethik der Restaurierung hinterfragen und uns in der Kundenberatung verbessern. In den praktischen Kursen in der Werkstatt setzten wir die Theorie aus dem Unterricht in die Praxis um und wurden in reale Situationen versetzt, in denen wir unter anderem Fahrzeuge begutachteten und als Kundenberater fungierten. Insgesamt war die Qualität des Kurses gut. Ob in Freiburg, Genf oder Yverdon: Die Ausbildner waren sehr engagiert, und ich danke ihnen sehr dafür!

Was ist Ihre Botschaft an Interessierte?
Dieser Kurs ist eine einmalige Gelegenheit, passionierte Fachleute sowohl unter den Teilnehmern als auch unter den Ausbildern zu treffen und sich in einem Beruf weiterzubilden, in dem man nie auslernt!
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