CH-Automarkt 3. Quartal 2016: Weniger Neue, mehr Gebrauchte

Automarkt 3. Quartal 2016

CH-Automarkt 3. Quartal 2016: Weniger Neue, mehr Gebrauchte

18. Oktober 2016 agvs-upsa.ch – Die Datenspezialisten von Eurotax und der AGVS analysierten die ersten neun Monate des laufenden Jahres. Fazit: Es wurden etwas weniger Neuwagen zugelassen, dafür konnten mehr Handänderungen registriert werden.

Das dritte Quartal begann für den Neuwagenmarkt in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein verhalten (Juli: -13,7%; August: -6,4%), wenn auch im Rahmen der Erwartungen. Im September drehten die Verkäufe erstmals seit Februar wieder ins Plus (+8,3%), wodurch sich das Minus seit Jahresbeginn auf 3,1% reduzierte. Insgesamt wurden von Januar bis September 232'183 Neuwagen (-7410 PW) verkauft. Die Marktanalysten von Eurotax Schweiz erhöhen deshalb ihre Schätzung für das Gesamtjahr auf 315'000 Neuimmatrikulationen, was im Vergleich zum Vorjahr einem leichten Minus von 2,5% entsprechen würde.

Leicht negativ schloss auch der Gebrauchtwagenmarkt sein drittes Verkaufsquartal: Dank guter Vorgaben im ersten Halbjahr resultierte in der Neun-Monatsstatistik trotzdem ein Plus von 2,1%. Gesamthaft wechselten 652'062 Fahrzeuge den Besitzer (+13'633 PW). Bis Ende Jahr rechnet Eurotax – bei anhaltend hohen Standzeiten (aktuell: 99 Tage, +4,2%) – mit einer weiteren leichten Abkühlung auf total 875'000 Handänderungen (+1,5%).

Instabile politische und ökonomische Rahmenbedingungen beeinflussen das Wirtschaftswachstum negativ. Wirtschaftsprognosen sind deshalb schwierig, da die Risiken nicht wirklich geringer und schon gar nicht weniger komplex werden.

Genannt seien etwa die hängige Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, der anhaltende Fachkräftemangel bei gleich-zeitigem Anstieg der Arbeitslosenquote, die leidige Wechselkursthematik, umweltpolitische Interventionen ohne Augenmass oder aber die schwache Dynamik der für die Schweiz wichtigen Volkswirtschaften.

Es ist deshalb erfreulich, dass sich insbesondere die Exportwirtschaft sowie der private Konsum seit Jahresbeginn deutlich besser entwickelten als erwartet worden war. BAK Basel erhöht darum die Schweizer BIP-Prognosen für 2016 deutlich auf 1,6 Prozent (bisher: +1,0%) sowie auf 1,7 Prozent für 2017. In Kombination mit dem auf unabsehbare Frist tiefen Zinsniveau wird dies weiterhin positive Auswirkungen auch für den Kauf und das Leasing von neuen oder gebrauchten Personenwagen haben.

Urs Wernli, Zentralpräsident Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS), erwartet für den weiteren Verlauf des Jahres einen stabilen Geschäftsverlauf: «Die Konjunktur bleibt zwar anfällig für Rückschläge, was indirekt immer auch die Entwicklung im Schweizer Autogewerbe beeinträchtigt. Unsere Mitglieder sind seit Jahren unter schwierigen Rahmenbedingungen unterwegs und können sich im anhaltenden Verdrängungswettkampf durch qualitativ hochstehende Beratung und Dienstleistungen behaupten».

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