«Tag der Schweizer Garagisten» 2017: «Unternehmer muss bereit sein, mehr als alle anderen zu leisten»

«Tag der Schweizer Garagisten» 2017

«Tag der Schweizer Garagisten» 2017: «Unternehmer muss bereit sein, mehr als alle anderen zu leisten»

27. Oktober 2016 agvs-upsa.ch - Am «Tag der Schweizer Garagisten» spricht Nationalrat Ulrich Giezendanner zum Thema «Unternehmen – nicht unterlassen». Im Interview im aktuellen AUTOINSIDE erzählt der Fuhrhalter aus Rothrist was ihn zum Unternehmer machte. Hier ein Auszug.

Herr Giezendanner, was macht einen Menschen zum Unternehmer?
Das kann man nicht verallgemeinern, ich kann nur für mich sprechen. Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen, für mich gab es gar nichts anderes. Es wurde mir in die Wiege gelegt, ich hatte es im Blut. Mit 19 Jahren habe ich die kleine Firma meines Vaters übernommen - und ich würde es heute wieder machen, wenn ich nochmal 19 wäre. Unternehmer sein ist etwas Traumhaftes. Man geniesst viele Freiheiten und führt ein ganz spannendes Leben, das kann ich heute als 63-jähriger sagen.

Was raten Sie einem Jungen, der Unternehmer werden will?
Ein Unternehmer muss bereit sein, mehr als alle anderen zu leisten. Ausserdem muss er sich des finanziellen Risikos bewusst sein, das er eingeht. Und er sollte zu seiner Familie schauen, sich Zeit nehmen, sich zwischendurch auch einmal zurückziehen und auftanken. Der Samstagnachmittag und der Sonntag sollten heilig sein. Ich selber nahm mir etwas zu wenig Zeit fürs Privatleben.

Verschiedene Branchen, auch die Autobranche, leidet unter einem Nachfolgeproblem – was ist der Grund dafür?
Das Nachfolgeproblem wird meistens durch die Alten verursacht, ich habe es bei mir gesehen. Erstens sind sie als Eltern verantwortlich, dass der Nachwuchs die richtige Ausbildung erhält. Im Idealfall ist die Ausbildung der Jungen besser, als es die eigene war; es ist Medizin für ein Unternehmen, wenn der Patron Leute einstellt, die fähiger sind als er selber. Zweitens muss man die Kinder als Nachfolger richtig einarbeiten. Und drittens das absolut Wichtigste: Man muss Vertrauen haben. Ich habe zu oft misstraut.

In Ihrer Unternehmung ist es deswegen zum Eklat gekommen…
…ja, nachdem ich meinen Söhnen 80 Prozent der Aktien abgetreten hatte, kam es immer wieder zum Streit. Sie dachten, ich mache zu wenig für die Unternehmung, kümmere mich als Nationalrat zu wenig um die Kunden. Das ging so weit, dass wir privat nicht mehr miteinander sprachen. An einer VR-Sitzung kam es dann zum Eklat: Ein Verwaltungsrat stellte klar, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Er riet uns, einen unabhängigen Mentor beizuziehen. Diese Mentorin – es war in unserem Fall eine Dame – hat uns in Klausur genommen und uns klare Handlungsanweisungen gegeben. Sie hat ein Papier entworfen, das wir alle unterschreiben mussten.

Das gesamte Interview lesen Sie im aktuellen AUTOINSIDE, das am Dienstag, 1. November, in Ihrem Briefkasten liegt.

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