Highlights für alle Sektoren

Swiss Automotive Show

Highlights für alle Sektoren

4. Juli 2023 agvs-upsa.ch – Am 1. und 2. September wird das Forum Fribourg zum Treffpunkt der Auto- und Nutzfahrzeugwerkstätten ­sowie Carrossiers. Die SAG lädt zur Swiss Automotive Show (SAS) und bietet dank über 110 Ausstellern ­Informationen aus erster Hand.


Das Forum Fribourg ist am 1. und 2. September 2023 nicht nur Treffpunkt für Nutzfahrzeugler, sondern auch für PW-­Garagisten und Carrossiers. Foto: AGVS-Medien

srh. Die Swiss Automotive Show (SAS) am 1. und 2. September im Forum Fribourg bietet auch in diesem Jahr Wissenswertes für die drei Sektoren Personenwagen, Nutzfahrzeuge und Carrosserie. Seit 2019 ist ein starker Anstieg der Verkaufszahlen von Personenwagen (PW) mit alternativen Antriebsystemen zu verbuchen – im Jahr 2022 entfielen mehr als die Hälfte der Neuzulassungen auf solche Fahrzeuge. Rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) machten 17,8 Prozent aus. Entsprechend betrug der Anteil der Hybridfahrzeuge (HEV und PHEV) 32,9 Prozent. Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, dass von sechs im Jahr 2022 verkauften PW drei nur mit Verbrennungsmotor (ICE), zwei mit Hybridantrieb und nur einer mit Elektroantrieb ausgestattet waren. Für Service- und Reparaturwerkstätten bedeutet das konkret, dass in den nächsten Jahren die überwältigende Mehrheit der Werkstatteingänge Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bleiben werden, bei denen regelmässig Ölwechsel, Filterwechsel, Zündkerzen, Bremsbeläge und Bremsscheiben fällig werden.

Aber auch E-Autos haben eine Serviceleuchte und müssen zur Wartung in die Werkstatt. Obwohl Elektroautos weniger mechanische Teile haben als Verbrennungsmotoren, gibt es Komponenten, die regelmässig gewartet werden müssen, damit das Fahrzeug weiterhin effizient und sicher funktioniert. Die Batterie ist eine der wichtigsten Komponenten eines Elektroautos und muss regelmässig auf ihre Leistung und Gesundheit überprüft werden, auch wenn das Auto über ein Batteriemanagementsystem verfügt. Die Bremsen sollten ebenfalls geprüft werden, weil Elektroautos regenerative Bremsen haben, die kinetische Energie zurückgewinnen, um die Batterie aufzuladen. Die Bremsflüssigkeit und die Bremsbeläge müssen regelmässig auf Verschleiss und Funktion überprüft werden. Gleiches gilt auch für Klimaanlagen sowie für die Reifen, die bei E-Autos einem höheren Verschleiss unterliegen. Insgesamt sind die Wartungsanforderungen für Elektroautos in der Regel zwar geringer als für Autos mit Verbrennungsmotoren. Das kann aber auch bedeuten, dass die Kunden und Kundinnen eher bereit sind, andere Zusatzgeschäfte (Scheibenwischblätter, Pollenfilter, Upgrades o.ä.) zu realisieren.

Angesichts der zahlreichen technologischen Entwicklungen, die die ­Automobilindustrie heute erlebt, müssen die Garagen in die technische Ausbildung ihrer Mitarbeiter und in neue Ausrüstungen, Diagnosegeräte und Werkzeuge investieren. An der SAS erhalten die Garagisten einen Überblick über die verschiedenen Bereiche und können so fundierte Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen. Denn die grosse Mehrheit der Zulieferer sind Tier1-Unternehmen. In den meisten Fällen sind sie sogar die Vorreiter bei technologischen Innovationen und die Bewahrer des technischen Know-hows. Zu diesen Unternehmen gehören etwa Bosch, Brembo, Clarios (Varta), Continental (Ate, Continental), DRiV (Ferodo, Monroe, Moog, Walker), Forvia (Hella, Faurecia), Gates, Mahle (Behr, Mahle), Schäffler Automotive (LuK, INA, FAG), Valeo oder ZF (Lemförder, Sachs, TRW, ZF) – diese weltweit grössten Automobilzulieferer sind in Freiburg vertreten, um ihre Produkte auszustellen und ihr Fachwissen zu teilen. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit für alle Akteure des Automobil-Aftermarkets in der Schweiz, Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Carrosserie: Reparieren statt ersetzen

Wie viele Branchen ist auch die Carrosserie und Autoreparatur von steigenden Rohstoff- und Energiepreisen sowie von der schwierigeren Teileverfügbarkeit betroffen. Ausserdem, so erklärt Thomas Nussbaum, Geschäftsführer der Axalta Coating Systems Switzerland GmbH, sei der Fachkräftemangel die derzeit wohl grösste Herausforderung der Branche. Mit dem zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen auf den Strassen gibt es eine wachsende Nachfrage nach Fachleuten, die in der Lage sind, Reparaturen an diesen Fahrzeugen durchzuführen. Gut ausgebildetes Personal ist auch im Bereich K+L immer stärker gefragt. Neue Technologien ermöglichen zwar den Carrossiers wohl, bei Fahrzeugreparaturen Zeit und Energie zu sparen und die Gewinnspanne zu halten oder gar zu erhöhen. Der technologische Fortschritt verlangt aber auch die entsprechenden Kompetenzen.


Die SAS bietet auch immer wieder Augenweiden wie diesen Lancia Delta Integrale. Foto: AGVS-Medien
 

Wichtig ist auch, die neuen Technologien und ihre Vorteile für den eigenen Betrieb zu kennen. Die SAS ist eine ideale Gelegenheit, um aus erster Hand Informationen einzuholen. Thomas Nussbaum stellt eine neue Technologie vor: «Die patentierte Axalta-Technologie des energiesparenden Schnelltrocknens bietet das perfekte Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit sowie niedrigem Energieverbrauch beim Einbrennen und liefert gleichzeitig ein Finish von höchster Qualität. Dank dieser Technologie können die Energiekosten für den Betrieb einer Lackierkabine um bis zu 75 Prozent gesenkt werden, wenn man von einem typischen 30-minütigen Einbrennzyklus bei 60 Grad ausgeht.»

Aktueller denn je ist die Thematik «Ersetzen statt reparieren», die auch für Axalta im Vordergrund steht. Dies senkt die Kosten für die Fahrzeugeigner und schont zudem die Umwelt. Laut einer Studie der European Commission kann die Reparatur von Karosserieteilen im Vergleich zum Austausch von Teilen eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 70 Prozent erzielen. Die Reparatur von kleineren Teilen wie Stossfängern, Kotflügeln oder Türen kann in der Regel mehr CO2 einsparen als die Reparatur von grossen Teilen wie Motorhauben oder Dächern. «Speed-Repair ist ein Service, der bei den Kunden immer beliebter wird», sagt Nussbaum. «Mit dieser Dienstleistung können Carrossiers ihr Angebot diversifizieren, ihren Umsatz steigern und langfristig neue Kundengruppen erschliessen.»



Nutzfahrzeuge: Refabrikation
Während bei den PW der Weg der Elektrifizierung vorgegeben ist, ist die Zukunft der Antriebe bei den Nutzfahrzeugen diverser. Die Wahl des Antriebs für Nutzfahrzeuge wird von Faktoren wie Reichweite, Betriebskosten und Umweltverträglichkeit abhängen. Es wird erwartet, dass in Zukunft eine Vielzahl von Antriebsarten für Nutzfahrzeuge existieren und zum Einsatz kommen wird. «Es stehen drei Technologien im Fokus», erklärt Yannick Richard, Head of Category Nutzfahrzeuge bei der SAG. «Erstens LNG, also verflüssigtes Erdgas: Aufgrund des schnellen Tankvorgangs und des möglichen Einsatzes im Fernverkehr. Zweitens Wasserstoff-Brennstoffzellen, weil diese emissionsfrei sind, die Antriebstechnik im Fernverkehr eingesetzt werden kann und die Fahrzeuge relativ schnell betankt werden können. Und drittens batteriebetriebene Elektrofahrzeuge. Laut Experten werden die Betriebskosten unter denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor liegen.» Gemäss Studien werden 2030 in Europa rund 31 Prozent der Fahrzeuge mit neuer Technologie unterwegs sein.

An der SAS zeigt die SAG viele Highlights. «Vor allem haben die Kunden die Möglichkeit, direkt vom Hersteller wichtige Informationen zu erhalten», so Yannick Richard. Dazu komme das langjährige Know-how, um in den jeweiligen Bereichen ein optimales Paket anbieten zu können. «Wir bieten auch im Bereich Nutzfahrzeuge ein komplettes Sortiment für unsere Kundschaft – von der kleinsten Schraube über Diagnosetools bis hin zur Werkstattausrüstung gibt es alles aus einer Hand.»

Dazu gewinnt auch – und damit schliesst sich der Kreis zu den eingangs erwähnten Antriebstechnologien – das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. An der diesjährigen SAS steht deshalb «Remanufactoring» im Fokus. Zu Deutsch: Refabrikation ist eine Möglichkeit zur Aufarbeitung gebrauchter Geräte. Dabei wird ein gebrauchtes Gerät auf den Qualitätsstandard eines Neugeräts gebracht. Und als zweites Nachhaltigkeitsthema steht Kreislaufwirtschaft im Zentrum.

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